Im Gespräch # 1 – Jörg Schirdewahn
Wie wurde der Verein zu dem, was er heute ist? Dazu im Gespräch im Juli 2024 unser Vereins-Gründungsmitglied und langjähriges Vorstandsmitglied Jörg Schirdewahn (* 1967).
Seit wann bist Du dabei?
Seit der Vereins-Gründung im Jahr 2006.
Wie bist Du zum MAV gekommen?
Durch meinen Freund und einstigen Schulkameraden Jens Merkel, der leider kürzlich viel zu früh von uns gegangen ist.
Warum bist Du im MAV?
Ich finde es wichtig, dass Menschen, egal wegen des Alters oder einer Behinderung ein selbstbestimmtes Leben führen dürfen und wie jeder andere das Recht haben, so zu leben, wie es ihren Vorstellungen und Wünschen entspricht – ohne jedoch unrealistische Vorstellungen zu haben, was die eigene finanzielle Situation betrifft.
Woran erinnerst Du Dich gern im Zusammenhang mit unserem Verein?
Da bestimmte Personen oder Erlebnisse hervorzuheben, das fällt doch ziemlich schwer. Es gibt und gab sowohl unter den Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen, also auch im Vorstand, Menschen, mit denen ich schöne Erlebnisse und somit gute Erinnerungen teile. Ich hoffe, sie auch mit mir!
Was hast Du aus Deiner Sicht zusammen mit dem MAV erreichen können?
Ohne mich zu wichtig zu nehmen: Wir konnten zumindest das Thema „Assistenz“ und damit eine Form der selbstbestimmten Teilhabe am Leben für Menschen mit Behinderungen im Landkreis Leipzig thematisieren. Und dass die vor Ort arbeitenden Verantwortlichen in Politik und Gesellschaft an dieser Problematik nicht einfach vorbeischauen können.
Wozu braucht es den MAV nach wie vor?
Im Prinzip stehen wir am Anfang eines noch langen Prozesses. Erst wenn in der Gesellschaft angekommen ist, dass Menschen mit Behinderungen die gleichen Rechte haben – und zwar nicht nur auf dem Papier –, wenn also die Vereine, die in der Selbsthilfe tätig sind, nicht mehr nötig sind, erst dann ist das große Ziel erreicht. Bis dahin ist es aber noch ein sehr langer Weg.
Worum soll sich der MAV aktuell und künftig verstärkt kümmern?
Die ehrenamtliche Vorstandstätigkeit ist sehr wichtig. Aus eigener Erfahrung weiß ich, wie schwierig dies ist. Einerseits ist es notwendig, dass sich alle einbringen, auch die ohne Vorstandstätigkeit. Die Vorstandsmitglieder müssen Vorbild sein und Aufgaben übernehmen und dies nicht nur auf wenige Schultern verteilen.
Anderseits weiß ich, dass ehrenamtlich Tätige oft mit den Anforderungen etwa der Bürokratie überfordert sind. Sehr oft sind es auch Personen, die selbst gesundheitliche Probleme haben oder beruflich sehr eingespannt sind.
Welche Frage möchtest Du ergänzen – und wie beantwortest Du sie?
Manchmal frag ich mich, wie es mit dem MAV weiter geht, wenn etwa unsere Vorsitzende Britta Soppala oder unser Geschäftsführer des Assistenzdienstes Jörg Seliger ihre Arbeit beenden werden. Es heißt, dass jeder ersetzbar sei.
Wird dies auch hier der Fall sein?
Leider kann ich die Antwort darauf nicht finden, und die Leidtragenden werden dann die vielen Betroffenen sein, die auf Assistenz angewiesen sind. – Ende

Im Gespräch # 2 – Uwe Zimmermann
Wie wurde der Verein zu dem, was er heute ist?
Dazu im Gespräch im November 2024 unser langjähriges Vorstandsmitglied Uwe Zimmermann (* 1972).
Warum bist Du im MAV?
Weil ich vom Gründungsmitglied Jens Merkel geworben wurde und so meinen Freizeitassistenten bekam.
Seit wann bist Du dabei? Wie bist Du zum MAV gekommen?
Ich bin seit 2018 dabei, durch eine Bilderausstellung in Grimma am Markt.
Wie würdest Du Dich selbst kurz beschreiben?
Rollstuhlfahrer Anfang 50 mit Interesse für Computer, ideenreich im Bereich Haus und Hof und kleinere Hilfsmittel für meine Behinderung.
An welche Personen und Erlebnisse erinnerst Du Dich gern im Zusammenhang mit unserem Verein?
An die Stammtische und an das Sommerfest.
Was hast Du aus Deiner Sicht zusammen mit dem MAV erreichen können?
Wir haben eine gut funktionierende Lohnabrechnung. Die EUTB-Beratung läuft sehr gut, und auch der Assistenzdienst läuft sehr gut – alles in allem ist der MAV auf einem guten Weg.
Was meinst Du: Braucht es den MAV noch — oder ist aus Deiner Sicht genug erreicht?
Der MAV wird weiterhin benötigt, weil sonst vielen Behinderten die Abschiebung in Heime drohen würde. Und sie werden auf viele Sachen hingewiesen, die ihnen zustehen.
Worum soll sich der MAV aktuell und künftig verstärkt kümmern?
Ich glaube, dass der MAV sich um diese Sachen kümmern sollte, die er bereits tut. Damit sind alle Mitglieder und Angestellte gut ausgelastet.

Im Gespräch # 3 – Katja Mieder
„Ich lebe glücklich mit Assistenz“
Wie wurde der Verein zu dem, was er heute ist?
Dazu im Gespräch im September 2024 unser Vorstandsmitglied Katja Mieder (* 1982):
Wie bist Du zum MAV gekommen?
Nachdem ich bei Sarah Lenz gesehen habe, wie viel selbstbestimmter und selbstständiger ein Leben mit persönlicher Assistenz möglich ist, habe ich mich von ihr zum persönlichen Budget beraten lassen und lebe seitdem glücklich mit Assistenz.
Warum bist Du im MAV?
Ich bin seit meiner Geburt auf den Rollstuhl angewiesen und arbeite ehrenamtlich seit 2020 im MAV mit. Ich werde als Budgetnehmerin vom MAV lohnbuchhalterisch beraten. Auch für andere Antragstellungen nutze ich die Unterstützung unseres Vereins.
Wie würdest Du Dich beschreiben?
Ich bin eine lebenslustige junge Frau, Performerin im Tanzlabor Leipzig, Tänzerin und entwickle dort auch selbst Kurzchoreografien mit.
Ich möchte andere Leute dazu ermutigen, auch den Schritt zu wagen, in die persönliche Assistenz zu gehen, egal ob als Assistenznehmer oder Assistenzgeber. Ich unterstütze die Arbeit des MAV vollkommen und engagiere mich in meiner Freizeit im Vorstand des MAV.
Ich habe mit dem MAV ein Assistenzcafé ins Leben gerufen, um einen zweiten Begegnungsort für Assistenznehmer und -geber im Leipziger Umland zu schaffen, um über Vorteile und Schwierigkeiten der Assistenz zu sprechen.
An welche Personen und Erlebnisse erinnerst Du Dich gern im Zusammenhang mit unserem Verein?
Ich habe und hatte viele schöne Begegnungen im MAV, und mir fällt es schwer, alle Menschen und Erlebnisse hier aufzuzählen. Viele der Leute, denen ich begegnet bin, sind mir sehr ans Herz gewachsen.
Was hast Du aus Deiner Sicht zusammen mit dem MAV erreichen können?
Ich habe es geschafft, für mich ein persönliches Budget zu bekommen. Die Assistenz, die mit dem Budget bezahlt wird, macht mein Leben bunter und kreativer. Und meine Assistenten sind meine Arme und Beine, ohne die ich beispielsweise die ehrenamtliche Arbeit im MAV und vieles andere nicht leisten könnte.
Ich bin viel selbstbestimmter und kann durch die Assistenz mein Leben autonomer gestalten.
Wozu braucht es den MAV nach wie vor?
Ohne die Vereinsarbeit wäre die Assistenz nicht machbar. Wir Behinderten brauchen generell diese ehrenamtliche Vereinsarbeit, um unser Leben autonom zu führen und die vielen Hürden, denen wir begegnen, im Alltag abzubauen.
Worum soll sich der MAV aktuell und künftig verstärkt kümmern?
Aus meiner Sicht bedarf es einer weiteren Arbeitsstelle, die die jetzige Lohnbuchhalterin unterstützt.
Wo siehst du dich in ein paar Jahren im MAV?
Mein Traum ist es, selbst in der EUTB-Beratung zu arbeiten.

Im Gespräch # 4 - Andreas Paul
Wie wurde der Muldentaler Assistenzverein (MAV) zu dem, was er heute ist?
Fragen dazu an Andreas Paul: Warum bist Du im MAV?
Um für meine Assistenz und mein Persönliches Budget fachliche Beratung und Unterstützung zu erhalten sowie mein Gemeinschaftsgefühl zu stärken.
Seit wann bist Du dabei?
Ich bin seit der MAV-Gründung am 07.10.2006 Mitglied und nach meinem Kenntnisstand einer von zwei Gründungsmitgliedern, die noch im Verein sind. Das andere Gründungsmitglied ist Jörg Schirdewahn.
Wie würdest Du Dich selbst kurz beschreiben?
Sich selbst zu beschreiben, ist bekanntlich immer sehr schwierig. Ehrlich, zuverlässig, verantwortungsbewusst, zurückhaltend. Und zugleich auch etwas zu wenig Selbstbewusstsein und altersbedingt nachlassender eigener Antrieb, neudeutsch: Power.
An welche Personen und Erlebnisse erinnerst Du Dich gern im Zusammenhang mit dem Verein?
Gern erinnere ich mich an alle Personen, die mir beim Erhalt sowie der Einrichtung meiner
eigenen Wohnung in Grimma seit dem 01.06.2007 geholfen haben und mir beim Aufbau und der Durchführung meiner Persönlichen Assistenz behilflich waren, bis zum heutigen Tag noch sind und mir damit ein selbstbestimmtes Leben erst ermöglichen.
Dazu zählen die ehemalige Leiterin der damaligen gemeinsamen Geschäftsstelle der IVK und des MAV, Frau Baumgarten, und der langjährige Vorsitzende der IVK, Jörg Schirdewahn.
Dazu zählen die damalige Sozialarbeiterin, Frau Ulla Görnitz, der 2024 verstorbene, langjährige MAV-Vorsitzende, Jens Merkel, und der 2011 verstorbene Berater, Uwe Schirrmeister. Dazu zählen auch meine jetzigen drei Assistenten und alle meine ehemaligen Assistenten aus den vergangenen mehr als 17 Jahren meiner Assistenz sowie alle amtierenden Vorstandsmitglieder
des MAV.
Was hast Du aus Deiner Sicht zusammen mit dem MAV erreichen können?
Das größte Ziel, was ich mit Hilfe des MAV erreicht habe, ist und bleibt das selbstbestimmte Leben in meiner eigenen Wohnung in Grimma, alle daraus folgenden organisatorischen Dinge meines Lebens sowie die täglichen Spaziergänge mit meinen drei Assistenten.
Was meinst Du: Braucht es den MAV noch — oder ist aus Deiner Sicht genug erreicht?
Der MAV muss auch weiterhin stark in der Öffentlichkeit aktiv und präsent bleiben, um seine
Arbeit fortführen und seine Ziele erreichen zu können.
Worum soll sich der MAV aktuell und künftig verstärkt kümmern?
Auch wenn es sehr schwer ist und sein wird, sollte der MAV die Mitgliederwerbung und Mitgliedergewinnung verstärken.

Im Gespräch # 5 - Jörg Seliger
Wie wurde der Muldentaler Assistenzverein (MAV) zu dem, was er heute ist?
Fragen an den stellvertretenden Vereinsvorsitzenden Jörg Seliger:
Seit wann und warum bist Du im MAV?
Ich bin seit 2019 dabei — weil die Arbeit, die im Verein geleistet wird, für viele Betroffene hilfreich ist und ich dabei unterstützen möchte.
Wie bist Du zum MAV gekommen?
Das war eher Zufall. Als ich arbeitslos war, wurde mir von einem Bekannten empfohlen, mich
hier mal für die Lohnbuchhaltung zu bewerben. Die Bewerbung war erfolgreich, und so habe ich die Arbeit des MAV kennengelernt und fand es super, was hier gemacht wurde. Später kam dann noch die EUTB dazu.
Wie würdest Du Dich selbst kurz beschreiben?
Ich versuche Gutes zu erreichen, ehrgeizig.
An welche Personen und Erlebnisse erinnerst Du Dich gern im Zusammenhang mit unserem
Verein?
Ich habe viele Personen kennengelernt und schöne Erlebnisse gehabt, wobei ich nichts davon hervorheben möchte.
Was hast Du aus Deiner Sicht zusammen mit dem MAV erreichen können?
Es wurde schon lange darüber philosophiert, dass man einen Assistenzdienst als Alternative zum Arbeitgebermodell gründen sollte. Dies haben wir, nach einem Förderantrag bei der
„Aktion Mensch“, nun geschafft und sind schon fast drei Jahre dabei. Wir sind schnell gewachsen, haben dann die gemeinnützige GmbH ausgegründet und können somit noch mehr Betroffenen helfen. Es ist immer ein schönes Gefühl und Bestätigung der Arbeit, wenn man sieht, wie sich die Betroffenen freuen.
Was meinst Du: Braucht es den MAV noch — oder ist aus Deiner Sicht genug erreicht?
Der MAV wird weiterhin gebraucht, da noch sehr viele Betroffene Unterstützung und Hilfe
benötigen. Hier möchte ich die Arbeit der EUTB besonders hervorheben, die es ohne den MAV
nicht geben würde.
Worum soll sich der MAV aktuell und künftig verstärkt kümmern?
Um alles, was bisher gemacht wurde: Da ist leider noch vieles, was den Betroffenen nicht bekannt ist und die Unterstützung bei der Umsetzung benötigen.
Was möchtest Du im und mit dem Verein noch erreichen?
Die begonnenen Projekte weiter ausbauen und neue Projekte auf den Weg bringen. In meinem Kopf sind da zum Beispiel Tagesfreizeit für Menschen mit Behinderung, ein Haus für Menschen mit Assistenzbedarf bauen – doch das werde ich nicht mehr schaffen. Vielleicht aber die Wege dafür ebnen und die Umsetzung zu erleben. Auf jeden Fall die ordentliche Übergabe an einen Nachfolger im nächsten Jahr.

Im Gespräch # 6 - Kathrin Hanke
Wie wurde der Muldentaler Assistenzverein (MAV) zu dem, was er heute ist?
Fragen an die Schatzmeisterin Kathrin Hanke:
Warum bist Du im MAV?
Ich finde es eine spannende Idee, alle Menschen mit Assistenz zu vertreten. Die Aufgaben haben sich unterdessen weiterentwickelt, und ich sehe die Bedarfe an Inklusion und das Aufmerksam-machen als große Herausforderung. Dabei soll aber auch die Gemeinsamkeit im Verein nicht verloren gehen.
Wie bist Du zu MAV gekommen?
Ich lernte Jens Merkel kennen, als ich ihn als Behindertenbeauftragten kontaktiert habe. Er stellte mir den Verein vor, und ich fand mich dort aufgehoben. Ich bin seit etwa 2012 dabei.
Wie würdest Du Dich selbst kurz beschreiben?
Ich bin eine engagierte Mutter eines Menschen mit Beeinträchtigung, die über viele Umwege Wissen erhalten hat. Nun möchte ich anderen den Rücken stärken und mein Wissen weitergeben. Ich bin dankbar, dass ich das als EUTB-Berater im Angestelltenverhältnis nun kann.
An welche Personen und Erlebnisse erinnerst Du Dich gern im Zusammenhang mit unserem Verein?
Das für mich prägende Vereins-Ereignis war die Vorstandssitzung, als es um das Abstimmungs-
recht der Mitglieder ging. Leider gab es Unstimmigkeiten, die zum Bruch mit Jens Merkel geführt haben. Sicher erinnern sich Vereinsmitglieder, dass es zum Vorstandsvorsitz-Wechsel kam, zunächst mit Jörg Schirdewahn. Ich freue mich und schaue glücklich zurück, dass bei der nächsten Mitgliederversammlung unsere Britta Soppala die Zügel in die Hand genommen hat. Unser Kreativwochenende auf Schloss Colditz fand ich wunderschön und richtungsweisend für die weitere Arbeit. Wenn ich jetzt so zurückschaue, bin ich stolz, was unser kleiner Verein stemmt und wie er sich in der Region immer mehr einen Namen macht!
Was hast Du aus Deiner Sicht zusammen mit dem MAV erreichen können?
Wir haben eine gut frequentierte Beratungsstelle. Es kommen oft positive Rückmeldungen, dass wir Menschen echt geholfen haben, ihre Rechte durchzusetzen. Und wir haben schöne Feste gefeiert und dabei viel Spaß gehabt.
Was meinst Du: Braucht es den MAV noch — oder ist aus Deiner Sicht genug erreicht?
Ich könnte mir durchaus ein paar mehr Mitglieder und noch ein bisschen mehr Engagement vor-
stellen. Sollten wir aber diesen Level halten können, bin ich auch sehr zufrieden.
Worum soll sich der MAV aktuell und künftig verstärkt kümmern?
So weitermachen. Oder vielleicht doch noch ein Haus bauen. Ich träume von einem Haus, wo Menschen mit und ohne Beeinträchtigung mit und ohne Assistenz gemeinsam glücklich leben können. Träumen darf man ja. Der Assistenzdienst war zunächst auch nur ein Traum.

Im Gespräch # 7 - Sarah Lenz
Wie wurde der Muldentaler Assistenzverein (MAV) zu dem, was er heute ist?
Fragen an Vorstandsmitglied und EUTB-Chefin Sarah Lenz:
Warum bist Du im MAV?
Ich engagiere mich im MAV, weil ich die Selbstbestimmung und gesellschaftliche Teilhabe von Menschen mit Behinderungen fördern möchte. Der Verein setzt sich für den Abbau von Barrieren ein und unterstützt individuelle Assistenzleistungen, was mir sehr am Herzen liegt.
Seit wann bist Du dabei?
Ich bin seit 2018 Mitglied im MAV und arbeite seitdem als Peer-Beraterin der EUTB. Diese Rolle gibt mir die Chance, andere Menschen mit Behinderungen durch eigene Erfahrungen zu unterstützen und gemeinsam Lösungen zu finden. 2024 wurde ich als Beisitzerin in den Vorstand gewählt.
Wie bist Du zum MAV gekommen?
Ich habe durch Freunde und Bekannte vom MAV erfahren. Jens Merkel erzählte mir damals, dass
es eine freie Stelle in der Teilhabeberatung gibt, und fragte, ob ich Lust hätte, diese zu besetzen. Da habe ich nicht lange gezögert, ja zu sagen. Wie würdest Du Dich selbst kurz beschreiben? Ich bin empathisch und arbeite gern im Team. In meiner Arbeit habe ich gelernt, gut auf Bedürfnisse anderer einzugehen und durch meine eigenen Erfahrungen eine Brücke zu bauen. Auch Humor gehört für mich einfach dazu – er hilft, manchmal schwere Situationen leichter zu machen.
An welche Personen und Erlebnisse im Verein erinnerst Du Dich gern?
An die die Kreativwochenenden und das Sommerfest. Austausch und Zusammensein mit
Vereinsmitgliedern bleiben mir besonders in Erinnerung. Auch freue mich über Rückmeldungen der Menschen, die zu uns kommen. Es ist schön zu sehen, was unsere Unterstützung bewirkt. Und wenn Leute wiederkommen, weil sie wissen, bei uns gibt es Verständnis und Hilfe.
Was hast Du aus Deiner Sicht zusammen mit dem MAV erreicht?
Als Peer-Beraterin: Dass Menschen mit Behinderungen mehr Möglichkeiten für ihr
selbstbestimmtes Leben haben. Mit EUTB haben wir ein Netzwerk für Austausch und Unterstützung in der Region. Dies hat vielen Mut gemacht, Rechte einzufordern und ihre Lebensqualität zu verbessern.
Braucht es den MAV noch? Oder ist genug erreicht?
Der MAV wird definitiv weiter gebraucht, denn es gibt noch strukturelle Hürden und Nachholbedarf bei Barrierefreiheit und inklusiver Teilhabe. Der MAV leistet unverzichtbare
Arbeit, stärkt Betroffene, weist hin auf Missstände und tritt ein für Rechte von Menschen mit Behinderungen.
Worum soll sich der MAV verstärkt kümmern?
Um weitere Mitglieder, um mehr Menschen zu erreichen. Angehörige und Unterstützer sollten mehr einbezogen werden, um Bedürfnisse und Rechte Betroffener besser zu unterstützen. Der MAV sollte da stärker vermitteln und Möglichkeiten zum Austausch anbieten.
